Seit vielen Jahren wird die Politik in der Stadt Bern von einer rot-grünen Machtallianz dominiert. Eigenständige Wahlstrategien der Mitte und der Bürgerlichen konnten diese Phalanx bisher nicht aufbrechen. Die rot-grüne Machtpolitik hat sich in der letzten Legislatur nochmals rücksichtsloser manifestiert. In der Stadt Bern bevorzugt das Wahlsystem die Blockbildung. Deshalb haben sich GLP, FDP, SVP, die Mitte und EVP zu einem Zweckbündnis auf einer Liste zusammengeschlossen.
«Dieses Vorgehen ist historisch, Erfolg versprechend und deshalb eine grosse Chance», sagt Laura Curau, Präsidentin Mitte Stadt Bern, zu diesem Entscheid. «Dieser neue Ansatz widerspiegelt sich in unserer Kampagne, welche keine aufgesetzte Einigkeit, sondern die Persönlichkeit der Kandidierenden hervorhebt», erklärt Michael Hoekstra, Präsident der GLP Stadt Bern. Nach fruchtbaren Diskussionen habe man sich gemeinsam für ein Vorgehen entschieden, welches explizit Spielraum für die in- dividuellen Botschaften der Kandidierenden lässt, ergänzt Barbara Streit-Stettler, Vizepräsidentin EVP Stadt Bern. «Dieser Entscheid verschafft uns einen strategischen Vorteil im Wahlkampf», sagt Chantal Perriard, Co-Präsidentin FDP Stadt Bern. Neben der Taktik ist auch der Stil entscheidend. «Wir führen eine positive Kampagne, geprägt von Respekt. Die Missstände in der Stadt Bern werden wir aber klar und deutlich adressieren», ergänzt Thomas Fuchs, Präsident SVP Stadt Bern.
Gemeinsame Schwerpunkte
Ein Kernziel der Liste «Meh Farb für Bärn!» ist das Wiedererlangen der Handlungsfähigkeit. Für Bettina Jans-Troxler ist wichtig, dass «wir wichtige Investitionen, zum Beispiel für Schulhäuser und Sanierungen, wieder tätigen können». Die Stadt Bern lebe nämlich deutlich über ihren finanziellen Verhältnissen, konstatiert Florence Pärli «Wir müssen unsere Ressourcen zukunftsfähiger nutzen». «Ein weiteres gemeinsames Ziel ist, die drohende Steuer- und Gebührenerhöhung abzuwenden», sagt Janosch Weyermann. Béatrice Wertli ist überzeugt, dass die Liste «Meh Farb für Bärn!» Rahmenbedingungen schafft, damit dringend notwendiger Wohnraum gebaut werden kann – von Privaten genauso wie von gemeinnützigen Organisationen. «Für Melanie Mettler ist klar, dass nur die Liste ‹Meh Farb für Bärn!› Rahmenbedingungen schafft, damit dringend notwendiger Ideenwettbewerb und konstruktiver Widerspruch in der Regierung wieder Einzug hält.»