base4kids2 Desaster: Der Gemeinderat muss Verantwortung übernehmen

Der heutige Bericht der Aufsichtskommission des Berner Stadtrats zu «Informatikplattform base4kids2» zeigt klar auf, dass die Führung der BSS ihre Verantwortung nicht wahrgenommen hat. Gemeinderätin Franziska Teuscher muss gemeinsam mit dem Gemeinderat die Verantwortung für dieses Desaster übernehmen. Es geht um eine Investition von über 23 Mio. Schweizer Franken in ein Projekt, welches nie an den Berner Schulen eingesetzt werden konnte. Dieses Debakel reiht sich nahtlos ein in weitere Baustellen beim Stadtberner Schulamt.

Für die FDP.Die Liberalen ist Bildung eine der wichtigsten staatlichen Aufgaben. Das Bildungsangebot in der Stadt Bern muss dem Anspruch der bestmöglichen zukunftsorientierten Volksschule gerecht werden. Mit «Collabora» wurde man diesem Anspruch nicht gerecht. Der nun initiierte Wechsel auf eine Microsoft Lösung begrüssen wir, aber die Lehren aus diesem Debakel müssen gezogen werden.

Finanzielle Konsequenzen

Die Fraktion FDP/Jungfreisinn wird sich im Stadtrat stark machen, um in Erfahrung zu bringen, was die finanziellen Konsequenzen dieses Debakels sind. Es muss transparent kommuniziert werden, welche Teile dieser 23 Mio. Investitionen brauchbar sind und welche nicht. Stadträtin Florence Schmid führt aus: «IT-Projekte sind immer schwierig. Bei base4kids2 ist aber alles schiefgelaufen. Umso wichtiger ist es deshalb, dass bei einem solchen Debakel klar analysiert wird, was verwaltungsintern funktioniert und was falsch läuft. Alle Eltern der Stadt Bern waren hier betroffen. Darum muss die BSS den Bürger*innen unserer Stadt transparent darlegen, wofür konkret die Gelder ausgegeben wurden und was funktionierte und was nicht».

Reorganisation Direktionen

Das Projekt base4kids2 ist nicht die einzige Baustelle des Schulamtes. Die lange Vakanz der Führung, die Schulraumplanung wie auch die Projektführung rund um den Pilotversuch «Classe Bilingue» werfen kein gutes Licht auf die politische Führung der BSS. Für Tom Berger, Mitglied der SBK und Co-Fraktionspräsident ist offensichtlich: «Der Gemeinderat muss dringend handeln und eine Reorganisation der Direktionen in Angriff nehmen. Die BSS ist deutlich zu gross und so nicht mehr führbar.»

Digitalisierung in der Stadt Bern

Die Stadt Bern hat mit der Schaffung des Informatiklenkungsausschusses einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Vivianne Esseiva äussert sich wie folgt: «Die direktionsübergreifende Zusammenarbeit ist zentral, wenn unsere Stadtverwaltung endlich digitaler werden will. Aus dem Bericht geht hervor, dass verwaltungsintern die Ressourcen und das Wissen im Bereich IT wie aber auch Projektführung nicht genügend vorhanden sind.» Hier fordert die FDP vom Gemeinderat einen Massnahmenplan, wie das Schlagwort «Digitalisierung» nicht leerer Buchstabe, sondern auch gelebt und umgesetzt wird.

 

Bild: Stadt Bern